Gestern machten sich dann die Büxen (jun. und sen.) auf den Weg nach Hannover, Ziel war das dortige Messegelände, die vorletzte CACIB-Schau dieses Jahres stand an. Anfahrt und Parken klappte hervorragend, die Messehallen sind phantastisch ausgeschildert, und glücklicherweise erwischten wir das Parkhaus genau an der Halle 21, wo die Zuchtschau stattfand. Zügig eingeparkt, dann ging es in Richtung Halle, wo eine lange Schlange Aussteller und Besucher abgefertigt wurde, aber in einem sehr respektablen Tempo.
Angekommen in der Halle stellte ich schnell fest, dass hier offenbar nur eine einzige große Halle für die Hunde zur Verfügung stand. In diese waren 30 winzig kleine Ringe, 30 Informationsstände, 40 Verkaufsstände, die Gastronomie und eine riesige Aktionsfläche gequetscht. Der Blick in die Ringe war erschütternd: Glatter Boden, in den meisten lag wenigstens ein Teppichstreifen, für unerfahrene und ängstliche Hunde jedoch ein Alptraum. Die Geräuschkulisse war entsetzlich, selbst für Menschen, wie muss es dann für die viel empfindlicheren Hundeohren sein?!
Zum Glück ist die Rasse Azawakh ja immer früh dran, relativ pünktlich ging Herr Sistermann gewohnt professionell an's Werk, gemeldet waren leider nur fünf Azawakhs. Das CACIB ging an Aulad al Sahra's Q'Amidjidan (Sauerbrey), CAC und ResCACIB an meinen U'Sarho 'n Zi Songo, der damit die Bedingungen für die Zuerkennung des Titels "Deutscher Schönheitschampion" erfüllt. Aulad al Sahra's Q'Sehdeq (Lindner) fehlte. In den Jugendklassen wurden Aulad al Sahra's O'Djerat (Sauerbrey) und Aulad al Sahra's Ouarnet (Hartz) gezeigt, die sicherlich Herrn Sistermann gefallen haben dürften und damit ebenfalls vorzügliche Beurteilungen erhalten haben werden.
Da die Gänge zwischen den Ringen recht eng waren, konnte man kaum ein "azawakhgeeignetes Lager" einrichten. Die Hunde waren nervös und Sarho ängstlich, seine Individualdistanz ist von Haus aus sehr groß, er war kreuzunglücklich.
Um dem Problem abzuhelfen beschloss ich, mir draußen einen schönen Platz zu suchen, wo wir uns aufhalten können, kalt war es ja schließlich nicht. Also suchte ich erwartungsvoll den "Löseplatz" auf, in der Hoffnung, dass sich dieser ähnlich den Dortmunder Verhältnissen gestaltet, mit kleinen Grünstreifen und vielleicht sogar Gastronomie mit Sitzplätzen. Weit gefehlt!
Der Löseplatz war klein, komplett asphaltiert, hermetisch abgeriegelt - und das für insgesamt gut 2400 Hunde, die an zwei Tagen dort ausgestellt werden! Wenn man bedenkt, dass die meisten Hundehalter ihre Hunde dahingehend erziehen, dass sie ihre Geschäfte nicht auf Asphalt verrichten, war der Löseplatz wirklich unzumutbar! Dafür waren einige Plakate ausgehängt mit der Aufschrift "Ihr Hund benötigt mehr Auslauf? Gegen eine Sicherheitsleistung von 10,00 EUR, zu hinterlegen an der INFO, dürfen Sie mit Ihrem Hund für eine Stunde das Ausstellungsgelände verlassen". Das lasse ich an dieser Stelle unkommentiert.
Jedenfalls waren unsere Hunde bald im Auto, dort hatten sie ihre Ruhe und wir konnten ungehindert shoppen - sehr zur Freude unserer Hunde.
Eine Zuchtschau in den Hannoveraner Messehallen werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr besuchen. Es war zu eng, zu laut und der Löseplatz eine Zumutung. Wie man hörte, soll die Anmietung der dortigen Messehalle den VDH sehr viel Geld kosten. Jedoch fragten sich zahlreiche Zuschauer und Besucher, ob eine Anmietung denn überhaupt notwendig ist. Es gibt zahlreiche andere Messezentren, Hannover muss es wirklich nicht unbedingt sein! Bad Salzuflen z. B. liegt nur 100 km entfernt ...