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Leben mit Azawakhs

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Mittwoch, 18. Oktober 2006

Trauer um Leane Krätzig

Von Taikoussou, 18:29

Leane Krätzig, Begründerin der Azawakh-Zuchtstätte Kel Tin-Hinan, verstarb am 11.10.2006 im Alter von nur 72 Jahren in ihrem Haus in Wildeck-Bosserode an akutem Herzversagen.

Leane Krätzig, 1934 in Bad Hersfeld geboren, lernte während ihrer Tätigkeit im Hause der Tierärztin Maike Röder-Thiede und ihrem Ehemann Dr. Werner Röder – Azawakhs of Silverdale – die Rasse Azawakh kennen und lieben. Nach jahrelangen Erfahrungen mit zahlreichen Rassevertretern im Hause "of Silverdale" wuchs der Wunsch, diese schöne Rasse selbst zu züchten.

Diesen realisierte sie dann auch, basierend auf der von Elisabeth Eiles und Hans-Jürgen Strassner 1989 aus Mali importierten Hündin Salome fiel am 06.05.1991 der A-Wurf Kel Tin-Hinan nach Faruki of Silverdale (3/4). Ihr B-Wurf folgte am 16.05.1993 nach Aikar Azoul Elkor, hier handelte es sich um einen der bis heute raren und daher umso wertvolleren reinen Importverbindungen (2/3). Der Einsatz von Hunden aus dem A- und B-Wurf Kel Tin-Hinan war bedeutend für die Azawakhzucht weltweit.

Dem A- und B-Wurf entsprangen bereits zahlreiche Champions, diese Erfolge wurden vom C-Wurf (Koseilata’s Andschelus x Aneglous Kel Tin-Hinan), der am 21.04.1995 fiel, noch übertroffen, Cher Kel Tin-Hinan wurde sogar Weltjugendsiegerin.

Nach dem Tode ihrer Eltern ließen sich die Eheleute Krätzig in Wildeck-Bosserode nieder, wo der D-Wurf (Gadjari’n shat-ehad x Cher Kel Tin-Hinan) fiel, und zwar am 05.03.2000 (1/6), gefolgt vom E-Wurf (Aulad al Sahra’s W’Tazouli x Cher Kel Tin-Hinan) am 13.11.2001 (3/4). Am 31.08.2003 wurde der F-Wurf (Eludet Kel Tin-Hinan x Al Hara’s Rizwah) geboren (4/3).

Der letzte von Leane Krätzig geplante und realisierte Wurf war der G-Wurf, der am 11.10.2005 – auf den Tag genau ein Jahr vor ihrem Tod – fiel (Hadi-Yaris’n shat-ehad x Al Hara’s Rizwah, 2/4).

Ganz besonders erwähnenswert sind ihre Bemühungen um die Erweiterung des Genpools der Rasse, zu der sie bis zuletzt nach Kräften beigetragen hat. All ihre Verbindungen weisen vorbildlich minimale Inzuchtkoeffizienten auf, sie plante stets zum Wohle ihrer Rasse.

Jedes ihrer "Kinderchen", wie sie die von ihr gezüchteten Hunde nannte, lag ihr sehr am Herzen, so sehr, dass sie wiederholt erwachsene Tiere aus ihrer Zucht aus Notsituationen zurücknahm und in ihr Rudel integrierte. Zwar war sie regelmäßige Besucherin von Windhundveranstaltungen, jedoch war sie trotz zahlreicher Erfolge weit davon entfernt, übermäßig ehrgeizig zu sein, Ausstellungen und Coursing waren ein schönes Hobby, nicht mehr, nicht weniger. Im "Gönnen können" war sie großartig – eine Eigenschaft, die bedauerlicherweise vielen Menschen in unserem Windhundsport fehlt.