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Leben mit Azawakhs

Ein Blog von und für Azawakhfreunde


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Sonntag, 07. Dezember 2008

Nachruf auf einen Engel

Von Taikoussou, 12:27

 

Bereits vor einigen Wochen erreichte uns eine traurige Nachricht: Die Azawakhzüchterin und Tierärztin Maike Röder-Thiede (of Silverdale) ist am 27.10.2008 im Alter von 68 Jahren verstorben.

Ihre Windhundgeschichte begann mit einer Whippethündin, die sie als junge Studentin aus England mitbrachte. Am Windhundsport hatte sie – wie auch ihr späterer Mann Dr. Werner Röder – viel Freude. Der A-Wurf of Silverdale fiel 1970, es war ein Whippetwurf, vier weitere folgten.

1974 begegnete sie Vesna Sekalec und lernte die Rasse Azawakh kennen. Diese Rasse erschien ihr als die ästhetische Verkörperung des Windhundes überhaupt, und die Vorstellung, dass diese Geschöpfe mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den letzten Überlebenden gehören könnten, empfand sie als Verpflichtung zum eigenen Einsatz. Am 12.07.1983 fiel der erste Azawakhwurf in der Zuchtstätte of Silverdale.

Mehr und mehr war es ihr mit Fortschreiten der Azawakhzucht in Europa klar geworden, dass die hiesige Population, die aus rund einem Dutzend Tieren entstanden war, aufgrund dieser viel zu engen Basis vom Niedergang bedroht sein würde. Sie entschied sich damals – wenn auch schweren Herzens – von ihrem ursprünglichen Idealbild der jugoslawischen Linie zu trennen. 1993 brachte ihr Mann die erste Importhündin, Taikoussou ag Intangoum, aus Afrika mit, die 1995 mit dem I-Wurf of Silverdale ihre Vorstellung der schrittweisen Erweiterung des genetischen Bestandes durch Outcrossing mit Azawakhs aus der Herkunftsregion erstmals verwirklichte.

Diesen Weg ging sie nun unbeirrt weiter. 2007 fiel der N-Wurf aus der Verbindung Kalil of Silverdale (Aurak Injakok, Import x We Wille Cashra) x Mariam (Import). Importhündin „Happy“ (Azenfouk) aufwachsen zu sehen, machte ihr große Freude, einen Wurf mit ihr zu verwirklichen, dafür blieb ihr leider nicht die Zeit.

Doch nicht nur die Azawakhs lagen ihr am Herzen. Aufgrund ihres Einsatzes für die Ukraine wurde die Veterinärmedizinerin für ihr soziales Engagement geehrt. Frei nach dem Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ unterstützte sie seit 1992 notleidende Menschen in der Westukraine. Weit über 100 Familien waren in den letzten Jahren auf ihre Hilfe angewiesen. Dementsprechend herrscht vor Ort große Trauer.

Dr. Werner Röder, der 38 Jahre mit Maike Röder-Thiede verheiratet war, erhält unzählige Beileidsbekundungen. „Sie hat für sehr viele Menschen eine große Lücke hinterlassen,“ sagt er. Am 27. Oktober hörte ihr gutes Herz plötzlich und unerwartet auf zu schlagen.