Azawakhs und Camping?!
Von Taikoussou, 16:18Temperaturen über 30°, aber kein Urlaub in Sicht ... Da hieß es die Gelegenheit am Schopf ergreifen, Überstunden abbauen und einfach für ein paar Tage an die See fahren.
Ziel war - wie konnte es anders sein - die dänische Insel Römö. Natürlich gibt es zu dieser Zeit keine freien Wohnungen oder Häuser, jedenfalls keine, die man bezahlen könnte. Da blieb nur eines: Camping!
Donnerstags ging es in aller Frühe los, bereits um 3 Uhr morgens ging's mit dem Kombi samt Anhänger in Richtung Autobahn, Ndaki und Sarho an Bord, unterbrochen von einem ausgiebigen Spaziergang samt Frühstück um sechs Uhr morgens, so dass wir um 10 Uhr an unserem Ziel ankamen. Da hieß es schnell das Zelt aufbauen, denn die Sonne stach schon bedenklich, und auch einem Campingplatz gibt es wenig Rückzugsmöglichkeiten für überhitzte Azawakhs.
Das Zelt stand gegen Mittag, die Hitze wurde unangenehm, also machten wir uns auf in Richtung Strand. Sehr zu unserem Erschüttern lagen die Sonnenhungrigen wie die Ölsardinen nebeneinander am weitläufigen Strand, keine Chance, zwei Azawakhs flitzen zu lassen. Aber dazu war es ohnehin zu warm. Wenn man bereit ist, eine Strecke durch den weichen Sand zu laufen, kann man auf Römö durchaus auch zur Hochsaison relativ einsame Strandabschnitte finden. Es passierte das, womit ich niemals gerechnet hätte: Sowohl Ndaki als auch Sarho zogen zum Wasser, einem kleinen Priel, dessen Wasser fast "badewannenwarm" war. Das Wasser ging den Hunden bis zur Brust, sie genossen die Abkühlung sichtlich. Schnell war das Lager aufgebaut und ab ging's in die angenehm temperierte Nordsee. Hier war der Wellengang beiden Hunden recht unangenehm, so dass sie es vorzogen, geduldig unter dem Sonnenschirm zu liegen und auf meine Rückkehr zu warten.
Abends ging es zurück zum Campingplatz, nach dem Abendessen suchten wir den zum Campingplatz gehörenden Freilauf auf. Ca. 1 ha Heidefläche ist dort ausbruchssicher abgezäunt, jedoch waren die Hunde zu erschöpft, um noch ausgiebig zu flitzen. Überhaupt interessierten sie die reichlich Karnickel beherbergenden Dünen viel mehr ...
Freitag hieß es ausschlafen. Erst um neun Uhr morgens kam langsam Leben in's Zelt. Nach ausgiebigem Frühstück ging es wieder an den Strand, jedoch nicht zum Baden, sondern zum Kite-Buggy-Fahren (Jens) und relaxen (Gudrun und die Azawakhs):
Jens und sein Buggy
Die Hunde lagen zunächst angeleint am und im Auto. Schnell jedoch fanden wir heraus, dass die Leinen nicht notwendig sind. Die Hunde bewachten zwar das "Lager", aber sie hielten sich durchweg in einem Umkreis von etwa 20 m um uns herum auf. Am frühen Nachmittag zog es uns wieder in Richtung Wasser, wo wir eine Stunde lang an der Wasserkante, vorwiegend knöcheltief im Wasser, entlangliefen. Aufgrund des relativ kräftigen Windes war ein Spaziergang sehr angenehm. Um schwimmen zu können, habe ich die Hunde einfach an der Wasserkante abgelegt, was erstaunlich gut funktionierte. Schwimmen wollten allerdings beide nicht.
Die Azawakhs im "Lager"
Samstag (und dann natürlich auch am Sonntag!) habe ich es dann besser gemacht als am Freitag: In aller Frühe ging es um 06.30 Uhr in Richtung Strand, der erfreulicherweise völlig menschenleer war. Das haben wir natürlich ausgenutzt und einen fast zweistündigen Spaziergang gemacht, ohne Leine versteht sich. Und dass die Azawakhs viel Spaß hatten, zeigen die nachfolgenden Bilder:
Nach einem gut zweistündigen Spaziergang ging's dann zurück zum Campingplatz - Zeit zum Frühstück. Nach einem so ausgedehnten Spaziergang waren die Azawakhs durchaus zufrieden damit, den Rest des Tages weitestgehend am Strand zu verbringen, am späten Nachmittag allerdings nutzten wir die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die dänische Heide.
Leider mussten wir am Sonntagnachmittag den Heimweg antreten. Doch wir hatten immerhin reichlich Sonne und Freizeit genießen dürfen.
Jens beim Packen
Tja, nun sind wir wieder daheim. Aber es war eine Erfahrung, die wohl allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht hat. Das "Nomadenleben" liegt den Hunden sehr, und wenn man ihnen ein wenig Freiraum bieten kann - um so besser! Eines steht fest: Das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir mit den Azawakhs zelten waren ...