Leben mit Azawakhs

WR(Gast), 30.09.2010, 17:05

Als Nachtrag ein heutiger Posteingang aus Dortmund. Gewiss erfreulich, dass man dort so gesprächsoffen ist. Aber bin ich als völlig amtloses DWZRV-Mitglied das richtige Gegenüber? Wär’s nicht die Sache meiner Präsidentin, sich beim Dachverband um solche Dinge zu kümmern? Eine Kopie meiner Anfrage beim VDH habe ich ihr damals geschickt, eine Reaktion darauf aber nie erhalten.
Das neue Werbegeschäft unserer Verbände hat ja möglicherweise noch andere Haken und Ösen. Zum Beispiel in Bezug auf das europäische Wettbewerbsrecht: Dürfen die alten Organisationen den Aufbau gleichartiger Neugründungen durch Ausschlussklauseln verhindern? Auf diesem Gebiet geht es ja derzeit bei den Greyhound-Leuten hoch her (zwei „Weltmeisterschaften“ auf der gleichen Rennbahn in Ungarn, näheres dazu in der Dietzschen „Windhundzeitung“). Oder die steuerliche Veranlagung der Umsätze: Die wollte der DWZRV durch einen Änderungsantrag an die Landesgruppen abgeben. Was ist daraus eigentlich geworden? Alles Fragen, die keine direkten Themen für den Azawakh-Blog sind, aber mit Blick auf die Zeit der Rassemeetings, LG-Versammlungen und der JHV 2011 möchte ich sie hier doch mal angesprochen haben. Wo denn sonst angesichts des Mangels einer interaktiven Verbandswebsite …


>> Sehr geehrter Herr Dr. Roeder, vielen Dank für Ihre E-Mail. Sie gehen auf zahlreiche Entwicklungen im Hundewesen ein und stellen Ihre Sichtweise dar.
Es würde den Rahmen eines Antwortschreibens sprengen, hierzu aus unserer Sicht Stellung zu beziehen, wobei in einigen Punkten durchaus Übereinstimmung besteht.
Gerne bin ich bereit, mich auch einer kritischen Diskussion zu stellen und biete ausdrücklich an, dass wir uns anlässlich der Bundessieger & Nationalen Ausstellung vom 15.-17. Oktober 2010 in Dortmund unterhalten können.
Ich verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer
Hauptgeschäftsführer <<

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shirin, 29.09.2010, 20:32

also ich finde es super..... ich habe schon lange nicht mehr soooooo herzhaft gelacht!!!! Da merkt man wieder, mit welchen "Hundeexperten" wir es manchmal zu tun haben. :-)

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Nicole(Gast), 29.09.2010, 20:19

...Die Rubrik Hunde Krankheiten ist auch sehr interessant ;-))
Leider gottes geht es doch fast immer nur ums Geld... Wo soll das noch hinführen ?
Ich wünsche mir, dass UNSERE Azi`s so bleiben wie sie sind: Reinblütig, charakterstark, physisch robust... Überirdisch anmutend sollen sie uns mit ihrer leichtfüssigen grazilen Art verzaubern...
So liebe ich sie !!!

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WR(Gast), 29.09.2010, 19:46

Das Internet-Format „Hunde Wissen“, das von einem Unternehmer in England betrieben wird, dient wie unzählig andere dem bezahlten Transport von Produktwerbung. Dass die angebotenen Informationen unbrauchbar oder bis zur Lächerlichkeit hin falsch sind, spielt dabei keine Rolle. Hundehalter sind seit geraumer Zeit eine Zielgruppe des Werbe- und Kommunikationsgeschäfts. Auf der Ebene des organisierten Hundewesens sind freilich nicht dubiose Firmen wie bei „Hunde Wissen“ aktiv, sondern Global Players der Zubehörindustrie, wie zum Beispiel das Logo >dwzrv – Kooperationspartner Eukanuba< auf der Website unseres Verbands zeigt. Da geht es auch in der Sache professionell zu. Aber selbst die seriöse Modernisierung im Zeichen des IT-Zeitalters kann ihre Tücken haben. Unlängst etwa bekamen Hundeleute, die irgendwann das VDH-geförderte „Ausstellerportal“ für CACIB-Anmeldungen genutzt haben, von einem privaten Dienstleister aus Berlin Werbe-Mails unter Benutzung dort gespeicherter persönlicher Daten. Ein diesbezüglicher Kontakt mit dem VDH hat zu einer Korrespondenz geführt, die auch grundsätzliche Fragen an das heutige >Hundewesen< berührte. Für alle, die dafür etwas Lese-Zeit erübrigen wollen, füge ich hier Auszüge des Mail-Verkehrs an:

Eine freundliche Dame vom VDH hat sich am Telefon bemüht, die Zusammenhänge i.S. Ausstellerportale aufzuklären und dabei bedauert, dass die IT-Firma ALTEM in ihre Werbemail Ausstellerdaten aufgenommen hat, von denen wir annehmen durften, dass sie – wenn überhaupt – durch den VDH bzw. die Ausrichter der CACIB-Schauen verantwortlich gespeichert würden. Personenbezogene Datensammlungen sind bekanntlich auch Instrumente und Handelsware im Bereich Werbewirtschaft und Marketing. Der Datengeber muss über die weitere Verwendung seiner Angaben in Verbindung mit einer Datenschutzklausel ins Bild gesetzt und sein Einverständnis abgefragt werden. Dies haben der VDH und seine CACIB-Ausrichter bisher versäumt und ich hoffe, dass hier in Bälde eine juristische Korrektur stattfindet.
..
An und für sich könnte man die ganze Geschichte von der Sache her als irrelevant beiseite legen. Mein Interesse hat sie im größeren Zusammenhang mit Problemfeldern des Hundewesens hervorgerufen. FCI, VDH und auch schon einige Rassevereine orientieren sich zunehmend an betriebswirtschaftlichen Prinzipien. Effizienzmehrung und Kostensenkung sind dabei unerlässlich. Vormals in eigener Regie durchgeführte Regelaufgaben werden zu diesem Zweck durch Werkverträge mit Serviceunternehmen ausgelagert. Dies sind sinnvolle Modernisierungsmaßnahmen. Mit der fortschreitenden Umwandlung von Titelveranstaltungen in publikumsorientierte Events nach der Art von „Heimtier-Messen“ erhoffen sich die Verbände kräftige Gewinnzugänge. Unübersehbar ist dabei die Kooperation mit der Zubehörindustrie (namentlich mit dem Milliardenkonzern Mars). Zahlreiche Organisationen des Hundewesens (FCI, VDH, auch unser DWZRV) sind mittlerweile als Werbeträger mit den Produzenten von Tiernahrung und –zubehör im Geschäft. Profiterzielung mit marktwirtschaftlichen Mitteln ist systemkonform und die Verbände sind auf wachsende Einnahmen angewiesen, um dem Hundewesen die unerlässlichen Infrastrukturen anzubieten und als Rassehund-Lobby im gesellschaftlichen und politischen Raum aufzutreten. Trotzdem ist die Frage zu stellen, inwieweit der kynologische Kernauftrag der VDH-Verbände durch ihre betriebswirtschaftliche Modernisierung schrittweise ins Hintertreffen gelangen kann. Bei den neu gestalteten Ausstellungs-Top-Events wird auf Richterberichte verzichtet, ihr Zweck ist die publikumswirksame „Winner“-Präsentation. Die Mitwirkung an den Ausscheidungen für die von Mars hoch dotierte Eukanuba-Trophy gehört dazu. Dort ist nicht der Zuchtwert eines Rassehunds gefragt, sondern im Interesse der Produktwerbung seine optische Attraktivität in Übereinstimmung mit populären Beliebtheitstrends. Es ist absehbar, dass sich die Struktur der Ausstellerschaft bei den Winner-Shows verändern wird. Sie tendiert – nicht zuletzt angesichts des derzeitigen Meldegeldniveaus von 90 Euro pro Hund – zugunsten von Großzüchtern, die ein wirtschaftliches Interesse am Titelerwerb und an sozialer Profilierung haben. Details wie der Einsatz professioneller „Handler“ und a la mode – gestylte Selbstdarsteller im Ring unterstreichen die Richtung. Veranstaltungen dieser Art verlieren ihre kynologische Relevanz. Das wird früher oder später auch an der Basis mit entsprechenden Folgen für die Ausstellungsbeteiligung erkannt werden. Der VDH ist der Basis dabei schon voraus, das zeigt die realistische Umbenennung der Zuchtschauen in Ausstellungen. Nun gut, es fragt sich aber, wie ein seriöses Verfahren zur Phänotypbeurteilung und zur Ankörung in Zukunft aussehen soll. Präsident Friedrich, gleichzeitig Zuchtleiter im DWZRV (Gott gebe, dass er dieses Amt beibehält!) hat die Trennung von Ausstellungsbetrieb und Zuchtwertbestimmung ins Visier genommen: Eigenständige Körveranstaltungen sollen dabei auch die Aspekte der Populationsgenetik und des Verhaltens abdecken. Meines Erachtens ein ganz wichtiger Schritt zur eventuellen Sanierung des in der Krise steckenden Hundewesens. Ich fürchte allerdings, dass die meisten von uns die Verwirklichung dieses Konzepts seitens der Zuchtverbände, namentlich des DWZRV, nicht erleben werden. Alternativen sehe ich nicht. Aber ich meine, dass es an der Zeit ist, die Entwicklungen kritisch wahrzunehmen.

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Moni(Gast), 29.09.2010, 14:15

Oh und dieses Impressum dort - traumhaft :-)

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Uschi(Gast), 29.09.2010, 08:26

Das kann nur ein Witz sein.
Dieses Unwissen ist ja absolut peinlich. Man muss davon ausgehen, dass diese Rassebeschreibung ihren Ursprung im Hirn eines Komödianten hat.
Falls diese Seite tatsächlich ernst zu nehmen ist, solltest Du, Gudrun, mal eine von unseren vielen unterschiedlichen aber dennoch im Kern treffenden Rassedarstellungen hinschicken. Du kannst sie ja auf "Niederniveau" abspecken (damit es trotzdem es richtig ist auch noch passt). Alles ist besser als das!
Und danke für den Hinweis... Ich verteile es als morgendlichen "Schmunzler" an unsere Leute.

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